Grundhaltung Grundhaltung

Die Stiftung SOLVEnt Schuldner- und Insolvenzberatung will mit den Kunden zusammenarbeiten, anstatt in der Bearbeitung der Verschuldungssituation den Betroffenen alles aus der Hand zu nehmen. Die wichtige Funktionalität eines sozialen Systems soll durch „aktivierende soziale Schuldnerberatung“ erhalten oder wieder hergestellt werden. Leitgedanke für „aktivierende soziale Schuldnerberatung“ ist die Grundannahme, dass die Kunden über Potentiale und Ressourcen für Verhaltensmodifizierungen verfügen. Diese Ressourcen wollen wir in der Zusammenarbeit mit den Kunden nutzen.

Weitere handlungsleitende Grundlagen und -gedanken unserer Arbeit sind:

  • dass „Krisen als Chance gesehen werden“, weil das Gewohnte nicht mehr funktioniert. Sie erzeugen ein Bewusstsein für Verhaltensänderungen. Diese Wirkung von Krisen nutzt die „aktivierende soziale Schuldner-Beratung“, indem sie in der Zusammenarbeit mit den Kunden gemeinsam Wege aus der Krise entwickelt.
  • ein ressourcenorientiertes Denken. Das heißt, eine positiv orientierte Betrachtungsweise mit dem Blick auf vorhandene Stärken, Energien und Interessen, die gefördert und ausgebaut werden können. Das Nutzen von Selbsthilfepotentialen mit dem Ziel eines selbstbestimmten und selbstverantwortlichen Umgangs mit den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln.
  • eine systemische Sichtweise, bei denen die Kunden als handelndes, dynamisches und aktives System verstanden werden. Es findet eine Auseinandersetzung mit dem Zusammenhang zwischen dem symptomhaften Verhalten (Verschuldung) und den Interaktionsmustern statt. Dazu gehört u.U. auch eine Stabilisierung vorhandener Netzwerke oder ggf. Initiierung neuer Stützsysteme.
  • sich an der Lebenswelt zu orientieren. Das heißt, den Alltag und die Lebensbedingungen des Kunden zu entdecken und ernst zu nehmen. „Subjektive“ Sichtweisen lassen Möglichkeiten, aber auch Probleme erkennbar werden, wie sie sich für die Kunden darstellen. Die Kunden kennen ihre Lebenssituation am besten, sie wissen, was sie wollen oder nicht wollen und was ihnen bei der Lösung ihrer Probleme hilft. Die Beratenden verstehen sich nicht als verantwortliche Experten für den Verlauf der Hilfe und für die fürsorgliche Entscheidung darüber, welche Unterstützungsangebote für den Kunden hilfreich und zielführend sein können. Die Kunden unterscheiden sich in ihren kulturellen und religiösen Traditionen. Die damit verbundenen Lebensstile müssen respektiert werden.
  • ein ziel- und lösungsorientierter Ansatz, den Fokus auf den Neubeginn legen, die Schuldenproblematik mit dem Ziel der Bereinigung der Verschuldung und dem entwickeln von Zukunftsideen bearbeiten. Zielorientiertes Arbeiten entwickelt konkrete Schritte/Lösungen zur Erreichung der Zukunftsideen des Kunden. Maßgeblich dabei sind die Möglichkeiten, Ressourcen und Erfahrungen der Kunden.
  • eine sozial-ethische Haltung einnehmen. Das meint, dass wir unseren Kunden unvoreingenommen und respektvoll gegenübertreten. Die Kunden werden mit ihren eigenen Persönlichkeits- und Verschuldungsgeschichten angenommen und individuell beraten. Dabei geben wir so viel Unterstützung wie nötig und belassen so viel Verantwortung und Initiative wie möglich bei den Kunden. Wir verstehen uns als Vertreter der Kunden und deren Interessen. Dabei treten wir auf Wunsch als Vermittler zwischen den unterschiedlichen Interessengruppen auf.

Diese Grundhaltung und -gedanken bedeuten/führen dazu, Funktionierendes zu erhalten bzw. auszubauen, und nicht funktionierenden Anteilen hingegen ihre Brisanz und belastende Funktion zu nehmen.